Ein bitterer Beigeschmack - Wo sind die Orangen hin?

Nie mehr Frühstück mit Orangensaft?
Dies könnte für viele Menschen auf der Welt bittere Realität werden. Die globale Orangenproduktion ist in eine Krise geraten. Die begehrte Zitrusfrucht ist von einem akuten und historischen Rohstoffmangel betroffen. Das führt zu steigenden Preisen– und damit wird der Lieblingssaft der Deutschen zu einem Luxusgut.

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass der Klimawandel in vollem Gange ist. Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Dürren und hohe Temperaturen haben in den letzten Jahren dramatisch zugenommen und stellen eine wachsende Bedrohung für Plantagen und landwirtschaftliche Betriebe dar. Diese Auswirkungen machen sich auch bei der Orangenproduktion bemerkbar. Nicht nur die wichtigsten europäischen Produzenten Spanien und Griechenland sind von Ernteeinbußen betroffen – auch der weltgrößte Produzent Brasilien musste in den letzten Jahren einstecken. Die niedrigen Erträge in Südamerika sind für Europa besonders problematisch, da 90 Prozent des importierten Konzentrats aus Brasilien stammen.1

 

Neues Erntejahr, bessere Voraussetzungen?
Der Preis für Orangensaft-Konzentrat liegt seit Dezember 2023 bei etwa 5.500 € pro Tonne für Lieferungen nach Europa.2 In Deutschland knackte der Endverbraucher-Literpreis für Orangensaft die 2-€-Marke, nachdem er 2022 bei rund 1,30 € lag.3 Das entspricht einem Anstieg von rund 50 Prozent. Da die Lagerbestände erschöpft sind, gehen Fachleute davon aus, dass die Preise für Orangen noch weiter steigen werden.  Auch das kommende Erntejahr wird wahrscheinlich keine Entlastung bringen.
Das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) geht davon aus, dass 2023/24 weltweit 1.498 Mio. Tonnen Orangensaft hergestellt werden. Dies entspricht zwar einem Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, jedoch liegen auch diese Prognosen noch 11 Prozent unter den Werten von 2021/22.2
Das knappe Angebot lenkt die Nachfrage auf andere Früchte. Das klingt im ersten Moment nach einer Alternative, doch treibt der Mangel an Orangen gleichzeitig die Preise für andere Konzentrate aus Trauben und Äpfel durch die steigende Nachfrage in die Höhe.
Der EU-Großhandelspreis für frische Orangen hingegen sinkt seit drei Monaten, da Ägypten große Mengen anbietet. Im Januar lag der Kurs bei 85 Euro pro 100 kg. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies jedoch immer noch eine Preissteigerung von 25 Prozent.Aufgrund dieser Faktoren warnt die deutsche Fruchtsaftindustrie vor einer drohenden Versorgungslücke und deutlichen Preiserhöhungen für Orangen, sollten 2024 keine Rekordernten eingefahren werden.4 Müssen wir in Zukunft also ganz auf den gelben Muntermacher am Frühstückstisch verzichten? Es bleibt spannend. Es liegt auch an der Weltbevölkerung, die äußeren Faktoren und die Entwicklungen im Klimawandel zu beeinflussen. Die Situation ist nach wie vor unbefriedigend.

 

Warum können die frischen Orangen nicht für Saft-Konzentrat genutzt werden?
Derzeit gibt es einige Faktoren, welche die Verfügbarkeit und Preise für Orangensaft-Konzentrat stark beeinflussen:

  • Die Gelbe Drachenkrankheit hat in den letzten Jahren die Orangenproduktion in wichtigen Anbaugebieten wie Florida und Spanien reduziert. Diese bakterielle Infektion macht die Orangen bitter und unbrauchbar für die Saftproduktion.
  • Steigende Temperaturen durch den Klimawandel führen dazu, dass Orangen anfälliger für Krankheiten sind und an Qualität verlieren. Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen zerstören ganze Plantagen und reduzieren die Ernte.
  • Die hohe Nachfrage führt zu knappen Beständen. Dadurch stehen weniger Orangen für die Produktion von Saft-Konzentraten zur Verfügung. Dies treibt die Preise in die Höhe.

 

 

Vgl. Capital, Leon Berent, Warum Orangen so teuer sind wie seit 1966 nicht mehr, 24.01.2024.
2  Vgl. IHS Marktit.
Vgl. Statistisches Bundesamt.
Vgl. Tagesschau, Orangensaft wird immer teurer, 17.05.2024

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